Der Golm und die Tragödie von Swinemünde
Buch beleuchtet Geschichte, Hintergründe und spätere Entwicklungen
Noch bis in die Anfangsjahre des II. Weltkriegs war der Golm der Ausflugsberg von Swinemünde. Mit 69 Metern Höhe ist er die höchste Erhebung Usedoms, war lange Zeit einer von mehreren Inselkernen, aus denen dann die Insel Usedom entstand. Schon vor mehreren tausend Jahren besiedelt, nahm er schon immer eine Ausnahmestellung ein. Archäologen entdeckten 1892 einen bronzezeitlichen Burgwall auf der Bergspitze. Aufgrund der erhaltenswerten natürlichen Bedingungen wurde er mit seiner Umgebung 1967 zum Naturschutzgebiet erklärt.
Mit dem Golm verbindet sich heute in erster Linie die Begräbnisstätte vor allem für die Opfer des amerikanischen Luftangriffs am 12. März 1945 auf Swinemünde. Seit 2000 steht die Begräbnisstätte unter der Verantwortung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., der 2005 im nahen Kamminke eine Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte (JBS) errichtete.
Auf Initiative des Leiters der JBS, Dr. Nils Köhler, der auch die Redaktionsleitung hatte und Autor mehrerer Beiträge ist, entstand nun ein Sammelband, der unter dem Titel „Der Golm und die Tragödie von Swinemünde - Kriegsgräber als Wegweiser zwischen Vergangenheit und Zukunft“, eine lange überfällige Gesamtbetrachtung liefert. Die Beiträge reichen von der Geschichte des Golm und Swinemündes aus verschiedenen Blickwinkeln über die Schilderung des Bombenangriffs, seiner Hintergründe und Folgen, über die unmittelbare Nachkriegsgeschichte Swinemündes, die Versuche der „Bewältigung“ der Problematik durch die DDR und das Wirken der Interessengemeinschaft Gedenkstätte Golm ab 1992 bis zur aktuellen Gesichtspunkten des Umgangs mit Geschichte.
Der besondere Wert der Publikation besteht darin, dass alle wichtigen Aspekte beleuchtet werden, nichts aus oft anzutreffender „politischer Korrektheit“ ausgespart oder geglättet wird. Dazu gehören Augenzeugenberichte vom Leben in Swinemünde und vom Bombenangriff ebenso wie Fragen zur Grenzziehung 1945, nach der Behandlung von Deutschen durch die polnischen Behörden und das Agieren der sowjetischen Besatzungsmacht sowohl in Swinemünde als auch in Mecklenburg und Vorpommern und nicht zuletzt die Frage nach den Opferzahlen. Zur allgemeinen Problematik alliierter Bombenangriffe kommen namhafte Autoren zu Wort, deren Aussagen bereits durchaus kontrovers diskutiert wurden.
Unter den Autoren der 26 Beiträge sind auch regional bekannte, unter ihnen Fritz Spalink aus Alt Sallenthin, Lothar Dröse aus Bansin, Ingeborg und Otto Simon aus Korswandt, Józef Pluczyński aus Świnoujście und Christian Mühldorfer-Vogt aus Peenemünde.
Der Sammelband ist eine Fundgrube für alle, die sich aus den verschiedensten Gründen für das Thema interessieren, ob aus persönlichen oder allgemein historischen. Die unterschiedlichen Voraussetzungen und persönlichen Hintergründe der Augenzeugen garantieren die nötige Authentizität, die Beiträge ausgewiesener Wissenschaftler bieten den Rahmen für die Einordnung in allgemeine Entwicklungen.
Dieser Titel ist leider nicht mehr lieferbar.
Der Golm und die Tragödie von Swinemünde
Hardcover
508 Seiten
179 Abbildungen
16,3 x 24 cm
ISBN 978-3-9809640-6-7
€ 14,80
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